Pressemitteilung: Der Schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteten Preis für Wirtschaftswissenschaften des Jahres 2001

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10 Oktober 2001

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hat beschlossen, den von der Schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteten Preis für Wirtschaftswissenschaften des Jahres 2001 gemeinsam zu verleihen an

George A. Akerlof
University of California at Berkeley, USA,

A. Michael Spence
Stanford University, USA, und

Joseph E. Stiglitz
Columbia University, USA,

„für ihre Analyse von Märkten mit asymmetrischer Information“.

Märkte mit asymmetrischer Information

Viele Märkte sind durch asymmetrische Information gekennzeichnet: Teilnehmer auf der einen Seite des Marktes haben bedeutend bessere Information als diejenigen auf der anderen Seite. Kreditnehmer wissen mehr über ihre Rückzahlungsmöglichkeiten als Kreditgeber, Vorstand und Aufsichtsrat wissen mehr über die Rentabilität des Unternehmens als die Aktionäre im allgemeinen und Versicherungskunden wissen mehr über ihre Schadensrisiken als Versicherungsgesellschaften.

Die diesjährigen Nobelpreisträger legten in den 70er Jahren das Fundament zu einer allgemein gültigen Theorie über Märkte mit asymmetrischer Information, die eine Zahl von wohlbekannten – aber scheinbar wesensfremden – Phänomenen erklären kann. Seitdem hat es zahllose Anwendungen gegeben und sie erstrecken sich von traditionellen Agrarmärkten bis zu modernen Finanzmärkten. Der Beitrag der Preisträger ist der Kern der modernen Forschung über Information und Märkte.

George Akerlof zeigte, wie ein Markt, in dem die Verkäufer bessere Informationen über die Qualität der Waren haben als die Käufer, zu einer negativen Auswahl von Waren mit geringer Qualität schrumpfen kann. Er zeigt auch auf, dass Informationsprobleme weitverbreitet und wichtig sind. Der Pionierbeitrag von Akerlof erklärt, wie asymmetrische Information zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber haushohe Zinsen auf den lokalen Kreditmärkten in Entwicklungsländern bedingen. Er beschäftigte sich unter anderem mit den Schwierigkeiten Älterer, eine individuelle Krankenversicherung abzuschliessen und mit der Diskriminierung von Minderheiten auf den Arbeitsmärkten.

Michael Spence wies eine wichtige Form der Anpassung bei einzelnen Marktteilnehmern nach. Besser informierte Marktteilnehmer treffen Massnahmen, die für sie mit Kosten verbunden sind, um ihre Informationen glaubwürdig an schlechter informierte Teilnehmer weiterzugeben, und dadurch ihr Ergebnis am Markt zu verbessern. Spence zeigte, unter welchen Verhältnissen eine solche „Signalisierung“ tatsächlich funktioniert und er betonte besonders die Rolle der Ausbildung als Signal für Produktivität auf dem Arbeitsmarkt. Spätere Forschung hat sich vieler anderer Anwendungen angenommen, unter anderem wie ein Unternehmen Aktienausteilungen dazu verwenden kann, den Teilnehmern des Aktienmarktes hohe Rentabilität zu signalisieren.

Joseph Stiglitz machte den umgekehrten Typ von Marktanpassung klar, wo statt dessen schlechter informierte Teilnehmer von besser informierten Information gewinnen, so wenn Versicherungsgesellschaften Risikoklassen zwischen ihren Kunden dadurch unterscheiden, dass sie ihnen verschiedene Verträge anbieten, bei denen niedrige Prämien gegen höheren Selbstbehalt eingetauscht werden können. In einer Reihe Schule machender Beiträge über verschiedene Märkte hat Stiglitz aufgezeigt, wie asymmetrische Information viele beobachtete Phänomene erklären kann, einschliesslich Arbeitslosigkeit und Kreditrationierung.

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Information for the Public

Scientific background (pdf)


George A. Akerlof, 61 Jahre, geb. 1940 in New Haven, Connecticut (Bürger der U.S.A.). Promotion am MIT in Jahr 1966. Hatte Professuren am Indian Statistical Institute und der London School of Economics. Seit 1980 Goldman Professor of Economics an der University of California at Berkeley.
http://elsa.berkeley.edu/~akerlof/index.shtml

A. Michael Spence, 58 Jahre, geb. 1943 in Montclair, New Jersey (Bürger der U.S.A.). Promotion an Harvard im Jahr 1972. Hatte Professuren an Harvard und an der Graduate School of Business, Stanford und war auch Dekan an diesen beiden Universitäten.
http://gobi.stanford.edu/facultybios/bio.asp?ID=156

Joseph E. Stiglitz, 58 Jahre, geb. 1943 in Gary, Indiana (Bürger der U.S.A.). Promotion am MIT in Jahr 1967. Hatte Professuren in Yale, Princeton, Oxford und Stanford und war Chefvolkswirt bei der Weltbank. Seit diesem Jahr Professor of Economics, Business, and International Affairs an der Columbia University.
http://www.columbia.edu/cu/economics/stiglitz.htm

Preissumme:
10 Millionen Schwedische Kronen. Sie wird zu gleichen Teilen zwischen den Preisträgern geteilt.

Presseverantwortlich:
Eva Krutmeijer, Tel. +46 8 673 95 95, +46 709 84 66 38, [email protected]

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MLA style: Pressemitteilung: Der Schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteten Preis für Wirtschaftswissenschaften des Jahres 2001. NobelPrize.org. Nobel Prize Outreach AB 2024. Mon. 23 Dec 2024. <https://www.nobelprize.org/prizes/economic-sciences/2001/9309-pressemitteilung-der-schwedischen-reichsbank-in-erinnerung-an-alfred-nobel-gestifteten-preis-fur-wirtschaftswissenschaften-des-jahres-2001/>

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Six prizes were awarded for achievements that have conferred the greatest benefit to humankind. The 12 laureates' work and discoveries range from proteins' structures and machine learning to fighting for a world free of nuclear weapons.

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