Pressemitteilung: Der Nobelpreis in Chemie 2001

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10 Oktober 2001

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hat beschlossen, den Nobelpreis des Jahres 2001 in Chemie für die Entwicklung der katalytischen asymmetrischen Synthese zur einen Hälfte gemeinsam zu verleihen an

William S. Knowles
St Louis, Missouri, USA, und

Ryoji Noyori
Nagoya University, Chikusa, Nagoya, Japan,

„für ihre Arbeiten über chiral katalysierende Hydrierungsreaktionen“

und zur anderen Hälfte des Preises an

K. Barry Sharpless
The Scripps Research Institute, La Jolla, Kalifornien, USA,

„für seine Arbeiten über chiral katalysierende Oxidationsreaktionen“.

Molekulare spiegelsymmetrische Katalyse

Viele Moleküle treten in zwei Formen auf, die Spiegelbilder voneinander sind – so wie unsere Hände ihre gegenseitigen Spiegelbilder sind. Derartige Moleküle werden als chiral bezeichnet. In der Natur hat sich gezeigt, dass die eine Form oft dominiert. In unsere Zellen passt deshalb die eine spiegelsymmetrische Form eines Moleküls „wie die Hand in den Handschuh“, im Gegensatz zur der anderen, die geradezu schädlich sein kann. Arzneien bestehen oft aus chiralen Molekülen und der Unterschied zwischen den beiden Formen kann eine Frage von Leben und Tod werden – so war es zum Beispiel bei der Neurosedynkatastrophe in den 60er Jahren. Es ist deshalb wichtig, die beiden chiralen Formen getrennt herstellen zu können.

Die diesjährigen Nobelpreisträger in Chemie haben Moleküle entwickelt, die wichtige Reaktionen derart katalysieren können, dass nur die eine der zwei spiegelsymmetrischen Formen gebildet wird. Das Katalysatormolekül, welches selber chiral ist, beschleunigt die Reaktion ohne selbst verbraucht zu werden. Ein einziges derartiges Molekül kann millionenfach Moleküle der gewünschten spiegelsymmetrischen Form produzieren.

William S. Knowles entdeckte, dass es möglich war, sogenannte Übergangsmetalle zur Herstellung von chiralen Katalysatoren für eine wichtige Reaktionsart, welche Hydrierung genannt wird, zu nutzen und so vorzugsweise die eine spiegelsymmetrische Form als Produkt zu erhalten. Seine Forschung führte schnell zu einem industriellen Prozess zur Herstellung der Arznei L-DOPA, welche zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit verwendet wird. Ryoji Noyori hat die Entwicklung hin zu den heutigen allgemeinen chiralen Katalysatoren zur Hydrierung weitergeführt. Auf der anderen Seite wird K. Barry Sharpless für seine Entwicklung von chiralen Katalysatoren für einen anderen wichtigen Reaktionstyp – die Oxydationsreaktionen – ausgezeichnet.

Die Preisträger haben ein vollständig neues Forschungsgebiet eröffnet, und somit die Synthese von Moleküle und Materialien mit neuen Eigenschaften ermöglicht. Heute werden Resultate ihrer Grundlagenforschung in einer Reihe industrieller Synthesen von pharmazeutischen Präparaten, z. B. Antibiotika, entzündungshemmenden Mitteln und Herzmedizinen genutzt.

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Useful Links/Further Reading

William S. Knowles, 84 Jahre, geb. 1917 (Bürger der U.S.A.). Promotion 1942 an der Columbia University. Früher beschäftigt bei Monsanto Co., St. Louis, U.S.A. Pensioniert seit 1986.

Ryoji Noyori, 63 Jahre, geb. 1938 in Kobe, Japan (Bürger Japans). Promotion 1967 an der Kyoto Universität. Seit 1972 Professor für Chemie an der Nagoya Universität, Nagoya, Japan.

K. Barry Sharpless, 60 Jahre, geb. 1941 in Philadelphia, Pennsylvania, U.S.A. (Bürger der U.S.A.) Promotion 1968 an der Stanford University. Seit 1990 ist er Professor für Chemie an dem Scripps Research Institute, La Jolla, U.S.A.

Preissumme
10 Millionen Schwedische Kronen, Knowles und Noyori teilen sich die eine Hälfte und Sharpless erhält die andere Hälfte.

Presseverantwortlich
Eva Krutmeijer, Tel. +46 8 673 95 95, +46 709 84 66 38, [email protected]

To cite this section
MLA style: Pressemitteilung: Der Nobelpreis in Chemie 2001. NobelPrize.org. Nobel Prize Outreach AB 2024. Thu. 21 Nov 2024. <https://www.nobelprize.org/prizes/chemistry/2001/9083-pressemitteilung-der-nobelpreis-in-chemie-2001/>

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Nobel Prizes and laureates

Six prizes were awarded for achievements that have conferred the greatest benefit to humankind. The 12 laureates' work and discoveries range from proteins' structures and machine learning to fighting for a world free of nuclear weapons.

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